„Digitalisierung bedeutet Vernetzung und verändert daher die Spielregeln unserer Wirtschaft grundlegend. Wir bilden nicht nur bestehende Prozesse ab und setzen dafür neue Technologien ein, sondern können ganz neue Business-Modelle schaffen – und damit eine vollkommen neue Systemlogik. Statt Planbarkeit müssen wir in der digitalen Zukunft daher mit Unsicherheit umgehen lernen, statt Einheitlichkeit herrscht Vielfalt und Komplexität. Das braucht natürlich auch eine neue Kultur – eine von Offenheit, Kollaboration, Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit.“
„Die Arbeit in der kollaborativen Ökonomie findet im Spannungsfeld zwischen Effizienz und Innovation statt. Das segmentiert den Arbeitsmarkt: Während Unternehmen für kreative Kernaufgaben händeringend geeignete Talente mit Netzwerkfähigkeiten suchen, drohen Angestellte mit »Standardkompetenzen« austauschbar und Teil einer gesichtslosen »Human Cloud« zu werden. Wie viele Menschen das in Zukunft betrifft, weiß niemand so genau, denn es steht in den nächsten Jahren eine schwer einschätzbare Konkurrenz in den Startlöchern: Algorithmen.“ (ganzer Text)
„Die Komplexität der Welt, in der wir uns bewegen, fordert von uns, dass wir andere Organisationsformen finden“: Kurzbericht der Deutschen Welle.
„Hochkreative mit viel Innovationskraft werden von Unternehmen verstärkt hofiert und aktiv in deren Beziehungs-Netze integriert. Experten … organisieren sich dagegen zunehmend in professionellen Netzwerken. … Die „Human Cloud“ mit wenig Marktmacht und wenig Lobby bleibt übrig – und konkurriert um Einzelaufträge, oft digital vermittelt über spezielle Plattformen. Wer so arbeitet, hat perspektivisch wenig Chance, Sicherheit und Zugehörigkeit zu erleben. Bildung und „Aufstieg“ sind hierfür auch nicht unbedingt eine Lösung. Vielmehr geht es um Ein- und Anbindung an soziale Systeme, an „Hubs“, die mehr bieten als es reine Arbeitsvermittler oder Job-Plattformen können.
Für die Zukunft brauchen wir deshalb Ideen und Experimente für neue „Heimat-Konstruktionen“ am Arbeitsmarkt, über die wir uns verwurzeln und mit denen wir uns ein Stück weit identifizieren können. Und zwar auf allen Qualifikations-Leveln. Das könnte nicht nur individuelle Entlastung, sondern auch gesellschaftliche Stabilität bringen. Und die brauchen wir dringend.“
„Ein Blick auf die Wirtschaft im Jahr 2015 zeigt, dass wir vielerorts nach spielen. Nicht nur im Privaten, sondern auch im Business. Überall tauchen scheinbar aus dem Nichts neuartige Zusammenschlüsse, Kooperationen und innovative Netzwerke auf. Kollaboration und Austausch scheinen sich zur Währung für eine neue Art des Wirtschaftens zu entwickeln. Für ein Wirtschaften, in dem vernetztes Handeln an Wert gewinnt und das Wort ´Wir´ eine neue Bedeutung
erhält.“
„Doch trotz guten Willens ist die Offenheit für Neues nicht immer so gross wie gewünscht. Unter der Oberfläche lauern oft subtile aber mächtige Hindernisse und jede Menge Widerstand. Und das ist verständlich, weil menschlich. Um zu einer Unternehmenskultur 4.0 zu kommen, in der jeder einzelne in wechselnden Konstellationen, offen für Neues, vernetzungsfähig und in der Kommunikation maximal transparent arbeitet, ist noch viel Arbeit zu leisten. Ebenso wie kein Entwickler ein Super-Upgrade von Version 1.0 auf 4.0 durchführt, brauchen auch Menschen Zeit, um ihr Weltbild neu auszurichten, vorsichtig eigene Vernetzungs-Erfahrungen zu sammeln, sie auszuwerten und sich zu öffnen. Das ist ein gradueller Prozess und braucht Unterstützung.“
„Die neuen´Wirs´entstehen nicht automatisch. Wir müssen eine Vorstellung entwickeln, wie wir zusammen leben, arbeiten und wohnen möchten. Das ist Arbeit. Aber darin liegt auch ein spannendes Entwicklungsfeld für uns alle.“
„In einer vernetzten Welt stehen viele Unternehmen unter dem Druck hohe Komplexität zu verarbeiten und sehr agil sein zu müssen. Für die Führung bedeutet das, dass die Zeiten der Superhelden, die alles im Blick haben können, Orientierung geben und im Unternehmen Leuchtturmfunktion haben, vorbei sind. Heute brauchen wir mehr „Wir“, mehr Kollaboration, offene Foren, Dialogformate, um gemeinsam für die Komplexität im Außen adäquate Antworten zu finden. Es geht darum, im Inneren mehr Variabilität, mehr Reaktionsvielfalt zu erzeugen für die Herausforderungen außen. Da passiert momentan eine Menge, so dass die starren Strukturen in Unternehmen an vielen Stellen heute schon aufweichen und sich erweitern.“
„Führungskräfte werden in Zukunft ihre eigene Rolle neu und anders definieren müssen. Sie werden nicht mehr die Helden an der Spitze sein, die wissen, wohin sich die Welt und der Markt entwickeln. Weil kein Einzelner mehr den Überblick haben kann, müssen sie mehr und mehr die Rolle von Moderatoren und Ermöglichern übernehmen und die Intelligenz ihrer Mitarbeiter zusammenschließen. Sie werden dafür verantwortlich sein, dass ihre Mitarbeiter ihre Fähigkeiten bestmöglich einbringen, über Abteilungsgrenzen hinweg. Sie haben dann idealerweise keine Untergebenen mehr, sondern Follower. Menschen, die ihnen vertrauen und deswegen folgen.“
„Networking in einer VUCA-Welt muss anders aussehen als in einer planbaren – weniger zielgerichtet, offener und dem Zufall eine Chance gebend. Statt Beziehungen rein strategisch und gesteuert aufzubauen, müssen wir zukünftig unsere Kontakte breiter streuen und auch Menschen aus ganz anders gearteten Funktionen und Branchen in unser Netz integrieren.“
2018
Organisationen der Zukunft: Warum wir mehr Wir-Kultur brauchen,
in Geramanis/Hutmacher (Hg.): Identität in der modernen Arbeitswelt
2017
Next Germany – Aufbruch in die Wir-Gesellschaft,
Zukunftsinstitut
2016
HR 2030: Karrierebegleiter und Kulturentwickler gesucht,
mit und für von Rundstedt und Partner
2016
Gemeinsam arbeiten: Neue Räume für die urbane Co-Kultur
mit Stefan Bergheim für die randstad Stiftung
2015
Die neue Wir-Kultur – Wie Gemeinschaft zum treibenden Faktor
einer künftigen Wirtschaft wird, Zukunftsinstitut
2012
Good Marketing – 8 Vertrauensstrategien, Zukunftsinstitut
2011
Unternehmensführung 2030 – Innovatives Management für morgen, Zukunftsinstitut Auftragsstudie für Signium International
2008
Sie bewegt sich doch – Neue Chancen und Spielregeln für die Arbeitswelt von morgen,
mit Imke Keicher, Orell Fuessli Verlag
2007
Creative Work, Zukunftsinstitut
2004
Female Forces, Zukunftsinstitut
2004
High Trust – Die Zukunft der Beratung, Zukunftsinstitut